für einen gesunden Schlaf

Rundbrief
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Keltisch-Druidisch
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Gestern, 18:40
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Rundbrief

Liebe Freunde,

unsere Sommerpause ist zu Ende und wir arbeiten uns derzeit durch Eure zahlreichen E-Mails, die uns erreichten.

In meinem Urlaub habe ich mich intensiv mit dem Zusammenhang zwischen  Schlafstörung und Elektrosmog beschäftigt und feststellen müssen, dass mein Nachttischlämpchen extrem hohe und gefährliche Werte aufwies. Durch meine Nachttischlampe wurde meine Zirbeldrüse massiv gestört und konnte somit kein Melatonin für einen erholsamen Schlaf produzieren.

Eigentlich wissen wir alle um diese Dinge Bescheid und versuchen doch das, was wir nicht sehen können, einfach herunter zu spielen. Lieber kaufen wir uns Chips und weitere neue „Heil“-Mittel, die uns dabei helfen sollen, besser schlafen zu können und dabei nehme ich mich keineswegs heraus!

Die folgenden 6 Schritte für einen sehr viel gesünderen Schlaf kosten keinen einzigen Euro und sind im Handumdrehen umzusetzen.

Um den Rundbrief auf das Wesentliche zu beschränken und ergebnisorientiert zu gestalten, nur so viel: Alle Aussagen sind im Internet erhältlich und wissenschaftlich nachgewiesen und werden hier nicht weiter ausgeführt.

Ich bin selbst sehr einfach gestrickt und will, wie so viele Menschen auch, nur wissen, was ich für einen gesünderen Schlaf tun muss.

Mehrere Schlafplätze habe ich mit einem für jeden erschwinglichen präzisen Gerät getestet und dies ist dabei heraus gekommen:

Das Nachttischlämpchen (in fast allen Haushalten zu finden) strahlt ein extrem überhöhtes elektrisches Wechselfeld aus, egal ob ein- oder ausgeschaltet, solange der Stecker an der Steckdose angeschlossen ist. (Siehe diesen Beitrag mit Bildern)

Ein Handy-Ladekabel, das sinnlos an einer Steckdose angeschlossen ist, obwohl kein Handy geladen wird, verursacht ähnliche extreme Störungen.

Die Werte auf dem Messgerät sollten im Idealfall unter 1 V/m, jedoch  mindestens unter 20 V/m betragen. Unter 50 V/m ist es eine starke Strahlung und alles, was über 50 V/m liegt, ist extrem überhöht und wird über lang oder kurz geistige und körperliche Störungen hervorrufen. Dass diese Richt-Werte in den kommenden Jahren anhand der neuesten baubiologischen Messwerte weiter nach unten korrigiert werden, versteht sich von selbst. Nach 40 Jahren Mikrowelle kommen seit kurzer Zeit auch nach und nach die Langzeitstudien ans Licht, trotz der zahlreichen Warnungen vieler Wissenschaftler, die sich mit der alternativen Szene gegen Mikrowellen einsetzten.

Was hilft für einen erholsameren Schlaf?

Das Wichtigste:

Ausnahmslos ALLE STECKER im Schlafzimmer ziehen!

Das Bett ggf. umstellen und soweit wie möglich von Steckdosen an den Wänden fern halten.

Die wohl größte Belastung abends vor dem Schlafengehen ist es, direkt mit dem Kopf neben der Nachttischlampe zu lesen. Für viele Menschen, die in der Natur arbeiten, sogar die größte Belastung des Tages!

Dieses elektrische Wechselfeld ist so stark, dass es eine massive Störung der Zirbeldrüse verursacht und kein natürliches Melatonin mehr herstellen kann.

Wer vor dem Schlafengehen im Bett noch lesen möchte, dem empfehlen wir „geschirmte Nachttischlampen“. Eine größere Auswahl an Händlern findet man im Internet.

Natürlich kratzen wir hier nur an der Oberfläche des Eisberges. Dies ist aber der erste Schritt für JEDEN, der unter Schlafstörungen und Kopfschmerzen im Bett leidet. Die größten Belastungen am Bett werden somit ausgeschlossen und die Werte im niederfrequenten Bereich gehen sofort um ein vielfaches zurück. Von den Hochfrequenzen haben wir bisher noch überhaupt nicht gesprochen, dazu in einem anderen Newsletter mehr.

Fazit:

Um eine Verbesserung der Schafqualität zu erzielen ist es unausweichlich…

– Grundsätzlich ALLE Stecker zu ziehen.

– Vor dem Schlafengehen nur mit „geschirmter Lampe“ zu lesen.

– Alte Lampen und insbesondere Radiowecker mit Euro-Stecker SOFORT aus dem Schlafzimmer zu entfernen.

– Handy und Laptop haben im Schlafzimmer nichts zu suchen (auch im Flugmodus nicht).

– Den Körper so weit wie möglich von Wandsteckdosen fern zu halten (ggf. Bett umstellen).

– Heizdecken und jegliches Metall im Bett (Federkernmatratzen sind Antennen!) aus dem Bett zu entfernen.

Dies sind die ersten Schritte die jeder kostenlos umsetzen kann. Auf Dauer wird das sonst kein Körper folgenlos aushalten können.

Schlafstörungen und Kopfschmerzen im Bett sind ernstzunehmende Hinweise für extrem überhöhte elektrische Störfelder. Bei den meisten von uns sollte eine Verbesserung eintreten, wenn wir die o. g. Punkte berücksichtigen, andernfalls empfehle ich eine telefonische Beratung mit unserem Keltisch-Druidischen Mitglied und Baubiologen Hans Georg z. B. über Schlafplatzuntersuchungen, Netzfreischalter, Handystrahlung, Wasseradern, Arbeitsplatz, uvm.  Rückmeldungen werden bei Interesse gerne weitergeleitet.

Übrigens könnt Ihr dieses einfache Messgerät, das wirklich jeder bedienen kann für nur 228,50 € bestellen. Es ist eine sehr gute Investition und meine Empfehlung in ein Messgerät eines deutschen führenden Herstellers, um die Messwerte der unsichtbaren Störfelder in der Niederfrequenz Zuhause selbständig messen zu können. Das Gerät wird mit Batterie geliefert, ist zudem auch für unterwegs sehr hilfreich und zeigt innerhalb weniger Minuten Elektrosmog-Störfelder auf. Eine 99,9% Abschirmung gegen Handy und WLAN-Strahlung usw. findet Ihr ebenfalls hier. Shop LINK.

Herzliche Grüße

Benjamin Ernst

wir sollten das Beste daraus machen . . .

als die DDR-Bürger nach dem Westen flohen – hatten wir die Chance – das beste draus zu machen – wir haben das Schlechteste draus gemacht.
Mit den vielen ungebetenen Gästen aus aller Welt – haben wir die Chance – das beste draus zu machen aber bisher machen wir gar nichts draus. Wir warten ab, was Andere daraus machen und sind nur dagegen , ., . oder warten auf Anordnung von oben. . .
Frieden oder Krieg – wir haben die Chance – das beste draus zu machen – aber wieder gibt es zu viele junge deutsche Männer, die sich besolden lassen um zu tun, was nicht ihr Interesse ist.
Wir sehen klarer und mittels Internet werden viel Unrecht und noch mehr Menschenrechtsverletzungen ans Licht der Öffentlichkeit gebracht . . . wir haben jetzt die Chance, die Ursachen zu erfassen und grundlegend zu ändern, was nicht sein sollte. . . Was machen wir draus ? Hunderttausende junge Leute lassen sich anwerben – um als maskierte und unformierte gegen das protestierende Volk vorzugehen.
Die Industrie ist weitgehend ausgewandert oder pleite in D die Zahl der Arbeitsstellenlosen steigt stetig – das ist eine Chance, sich endlich mal mit Bildung zu befassen und Fragen zu stellen – was machen wir draus ? Wir sitzen vor der Kiste und lassen uns beflimmern und jammern, dass das Geld nicht reicht für Bier und Zigaretten .

Doppelmord – Mobbing und Co

http://www.archeviva.com/doppelmord-durch-kinderraub-mit-anschliessender-verleumdung-und-entehrung/

Die Methoden der Vater- und Muttertötung kennen wir schon seit Jahrhunderten. Besonders Menschen, die sehr intelligent und wissend waren/sind, galten für die durchschnittlich oder minder begabte Bevölkerungsschicht als Dorn im Auge und mussten vernichtet werden. Die Kirche stand diesen Vernichtungsmethoden mit den sogenannten Hexenverbrennungen und anschließenden Enteignungen zu ihrem eigenen Machtaufbau als skrupellose Vorreiter vor.

Bis heute haben sich diese Methoden im Fleisch der einfach gestrickten Bevölkerung eingefressen. Dieses Verhalten gilt es zu ächten und auszurotten ! Ehrbare Eltern zweifach zu töten ist ein grausamer „Doppelmord“ an einer Mutter oder an einem Vater, den schlussendlich die Kinder auszuhalten haben. Wehren Sie sich gegen diese kriminellen Machenschaften Ihres Umfeldes !…

Mitgift

Rezension von Wolfram Pfreundschuh
(erschienen in: Tagesspiegel (Berlin) vom 15. Oktober 2000, S. W5)

Kerstin Kempker: Mitgift – Notizen vom Verschwinden

208 Seiten, 34 Abbildungen, ISBN 3-925931-15-5, Berlin: Peter Lehmann Antipsychiatrieverlag 2000. DM 29,80 / sFr 27,50 / öS 220,-

Wer es wissen will, der weiß es schon lange: Die Psychiatrie heilt keine Wunden. Sie ist kein Ort zur Erholung von Not und Qual, keine Quelle zur Kraftschöpfung und Entwirrung aufgemischter Gefühle, mit denen viele Menschen nicht mehr alleine zurecht kommen. Sie lindert nicht und stillt auch keinen Schmerz. Sie kaserniert ihn mit Begriffen und tötet ihn mit ihren Mitteln – und nicht nur ihn.

Kerstin Kempker hat mehr als drei sehr junge Jahre in der Psychiatrie zugebracht. Sie erzählt davon und berichtet über das Davor und das Danach. In ihrem Buch geht es um Leben und Lebensvernichtung, um das Verschwinden ihrer Selbst und auch um das Wiedererwachen, das Zurückfinden aus dem Nichts. Sie beschreibt die Isolation und Lähmung, die Zersetzung ihrer Lebenskräfte, welche ihr durch die Produkte psychiatrischer Wissenschaft, durch Neuroleptika, Insulinschocks und Elektroschocks, zugefügt wurde. Ohne moralische Wertungen zeigt sie das pure Geschehen vor Ort und öffnet den Blick für die fast automatische Abwicklung einer fatalen Logik, welche mit der Diagnose, mit der Festschreibung einer „Krankheit“ einsetzt und oft nur mit der Vernichtung der „Krankheit“ durch die Zerstörung der Betroffenen endet.

Es ist die Logik eines Lebens von ohnmächtigen Menschen in einer machtvollen Institution, die sich wie ein Zwang zur Normalität, die heißt hier Symptomlosigkeit, durchsetzen will und muß. Die Sinnestäuschung, welche diese Medizin betreibt, erzeugt auch, was sie zu heilen vorgibt. Den Betroffenen wird ihre eigene Wirklichkeit immer sinnloser, und sie werden durch die Behandlungstorturen oft zur Selbstaufgabe, Selbstzerstörung und Selbsttötung getrieben.

Dies alles beginnt aber nicht erst in den psychiatrischen Anstalten. Diese sollen ja helfen, „Krankheitssymptome“ verschwinden zu lassen. Es ist nicht ihr genuiner Zweck, Leben und Leiden zu beherrschen. Lebensbeherrschung hat schon stattgefunden, bevor das beherrschte Leben behandelt wird – und nur deshalb kann Psychiatrie auch in der Fortführung dieser Beherrschung mit anderen Mitteln funktionieren.

Kerstin Kempker beschreibt ihre Kindheit, Familie und Schule, die Erziehung, die Fürsorge und die Lebensbestimmung, welche diese Lebenswelt ausgemacht hat. Es ist die Welt ihrer Eltern, die Angst macht, weil ihr Grund verborgen bleibt. Aber die Kinder sollen ihn erfüllen, sollen sein, was sie für die Ehe ihrer Eltern sein müssen. „Kinder sind zur Rettung der Eltern da“ (Franz Kafka, zit. von Kerstin Kempker).

Das widersinnige Familienleben erzeugt Scheinwelten und Liebesansprüche, die einen trostlosen Alltag überwinden sollen – für Kerstin eine einzige Agonie. Sie träumt, dass sie ausblutet. Ihr einziger Schutz hiergegen wird zur fortwährenden Selbstverleugnung. Ihr bleibt die Innigkeit für sich.

Die stille Selbstbehauptung eigener Gedanken und Gefühle hat in der Religiosität und Kirche eine mächtige Institution, welche die zwiespältigen Sinne weihevoll bedeckt. Das bindet. Kerstin erfährt in einer katholischen Mädchenschule aber auch die Gewalt jener höheren Ordnung, die Disziplin einer Weltherrschaft, die IHM zu Ehren und IHM zu Diensten sein muß. Die geforderte seelische Unterwerfung mißlingt. Kerstin haßt dies alles, was sie lieben soll. Trotzig setzt sie sich selbst als Waffe gegen den rohen Geist ein. Das rituelle Fasten wird zu ihrem Hungern. „Die Nonnen haben mich mehr gelehrt, als sie wollten.“

Kerstin verschließt sich, schweigt und ist mit ihrem Schicksal allein. Sie schreibt. Ihr Tagebuch wird zum Dokument düsterer Gedanken. Die Protagonisten der Welt, ihre Lehrerinnen, verhalten sich ihr gegenüber immer absurder. Als sie sich gegen eine Betreuerin nicht mehr erwehren kann, gibt sie dieser ihr Tagebuch. Denn darin stehe alles. Sie soll es lesen. Und sie liest.

Die Mühle beginnt zu mahlen. Für die Betreuerin ist die 17jährige Kerstin über Nacht ein pädagogischer Fall, für ihre Chefin ein medizinischer, für den Hausarzt ein psychiatrischer. In der Psychiatrie wird sie mit der Diagnose einer „krisenhaften Pubertätsentwicklung“ aufgenommen, vier Wochen später, nach permanenten „unterschwelligen“ Insulininjektionen, entdeckt man schließlich „progrediente psychiatrische Auffälligkeiten“, weil sich die „negativistische Haltung der Patientin verstärkt“ habe. Und das wurde im Krankenbericht sogar begründet: Kerstin hatte ihr Frühstück verweigert, „obwohl sie gar nicht schwer benommen war“ (Zitate aus dem Krankenbericht). Schließlich – viele Milligramm Neuroleptika, viele Elektroschocks und Insulinschocks später – fixiert man sie mit der Diagnose „Endogene Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis“.

Die Logik der psychischen Krankheitsbehauptung, die psychiatrische Diagnose, ist gnadenlos. Weil es nicht um erkennbare Verletzungen an bestimmten Gliedmaßen oder Organen geht, geht es auch nicht um Schädigungen, die einem Menschen an einer bestimmten Stelle zugefügt worden sind. Der Mensch selbst wird zur Krankheit. Kerstin bekommt das ganze Arsenal psychiatrischer Heilkunst ab: Neuroleptika, Insulinschocks und Elektroschocks. Kaum der Kinderstube entwachsen erfährt sie die Stigmatisierung, die soziale und emotionale Isolation und die kontinuierliche Lähmung, Aufdunsung und schleichende Zerstörung ihres Körpers.

Sie „durchläuft“ zuerst mal die klassische Psychiatrie mit deren Glauben an die chemische Sinnesbeherrschung. Alle Demütigungen und Versperrungen werden ihr dort fast selbstverständlich. Ihr Zustand wird immer schlimmer. Ihre Eltern greifen jetzt zur Alternative.

So gerät sie als Patientin aus besserem Hause in die Binswangersche Therapie in der Schweiz, das Sanatorium Bellevue. Dort gibt es zwar keine Schocks und keine offenen Disziplinierungen mehr, dafür aber jede Menge Neuroleptika. In einer schönen alten und abgelegenen Villa soll die isolierte Sinnfindung oder -stiftung durch eine therapeutische Familie von hilfsbereiten und interessierten Menschen stattfinden. Sie spürt, dass sie hier nicht mehr wegkommt, dass sie auf die feine Art vollständig untergehen muss. Denn hier sind „alle Stunden des Tages therapeutisch gestaltet“ (Binswanger-Werbung) und die breite und wabbelige Verständigkeit entzieht den letzten eigenen Boden und die letzte wirkliche Beziehung auf andere.

Kerstin denkt in dieser schönen Welt nur noch ans Sterben. Manchmal will sie es, manchmal spielt sie damit. Kein offenes Fenster, keine Gifte oder Tabletten dürfen für sie erreichbar sein. Dennoch schafft sie mehrere schlimme, fast erfolgreiche Selbsttötungsversuche.

Sie sorgen sich hier wirklich sehr; Kerstin beherrscht das Spiel mit ihrer Sorge: „So gut wie ihr seid, so böse werde ich nie. Wir spielen das Psychiatriespiel, gewinnen kann es keiner. Es ist eine neue Sprache, die ich gelernt habe“. Als sie nach zwei Jahren in die Sozialpsychiatrie in Häcklingen verlegt werden soll, stellen sich ihre Betreuer die (selbsttherapeutische) Frage, „wie groß das Loch werden wird, das Kerstin … zweifellos hinterlassen wird.“

Die Sozialpsychiatrie in Häcklingen, geleitet von dem fortschrittlichen Herrn Dr. Pörksen, ist moderne Psychiatrie. Weil das vielleicht als gutes Omen gilt und weil Kerstins Vater in dieser Gegend ein Haus erworben hat, welches Kerstin noch nicht mal gesehen hatte, und weil eine sozialpsychiatrische Unterbringung gemeindenah erfolgen soll, landet sie dort. Wer dies veranlasst hatte, weiß sie nicht. Die Betreuer oder Bezugspersonen oder Therapeuten dort sind aufgeklärt und selbsterfahren, in Verhaltenstherapie oder Gestaltherapie geschult, überhäuft mit Wissenschaft, Besprechungen und Konferenzen. Sie haben wenig Zeit, sind flüchtig und menschlich überfordert und scheuen deshalb den direkten Kontakt.

Die Gemeindenähe ist für Kerstin völlig fremd. Sie kommt für zehn Tage auf die Geschlossene – für sie die Hölle von vereinsamten und verwahrlosten Menschen, die ständig mit irgendeiner Anmache aufeinander los gehen, höchstens noch verwaltet von einem Team, das sich in seinem Schutzraum verkriecht.

Danach, in der Verhaltenstherapie, geht es liberal zu. Es wird erzogen, gelobt und bestraft. Aber hauptsächlich wird irgendetwas geplant und irgendetwas gearbeitet. Kerstins Geschichte entschwindet ihr. Das Zusammenrechen von Laub an irgendeiner Stelle mitten im Herbstwald kommt ihr völlig sinnlos, das Dasein überflüssig vor – Selbstverlorenheit inmitten einer Gruppe wohlmeinender und kritisch engagierter Betreuer. Aber die offene Form hat ihre Vorteile: Sie kommt an eine Schreibmaschine und bringt ihre Träume und Gedanken, ihren Hass und ihre Verzweiflung zu Papier. „Ich schreibe mich aus der Anstalt heraus“.

Und das ist dann auch ihr Weg. Sie stöbert in ihren Krankenakten und arbeitet auf. Sie findet ihre Sprache, schafft Literatur. Es entstehen neue Begegnungen. Sie fotografiert und teilt sich mit. Und das ist schwer genug. Die Wege sind verrückt, voller Zweifel und Erschrecken. Aber sie findet eine Adresse, ihr Phantom, die zu ihrem lebenden Tagebuch wird und sie sein läßt.

Das ist kein Happy-End – es ist hart erkämpftes Eigentum am eigenen Leben. Dies ist in einer Welt, in der sich die Menschen hauptsächlich um das Gegenteil kümmern, nämlich um Besitzstand und Besitzerwerb, eine gewaltige menschliche Leistung. Die Gesundheit der „normalen Verhältnisse“ beruht eben auf den Fähigkeiten, die zum Existenzkampf taugen und nicht auf den Eigentümlichkeiten des Lebens. Eigentum hat jeder an dem, was er ist, was er erarbeitet und was er geschaffen hat – zu Besitz aber kommt nur, wer etwas besetzen kann (z.B. eine Stelle, eine Beziehung oder Leib und Seele). Besitzen heißt Besetzen und entspringt der Terminologie des Eroberungskrieges. Die ist der Börse näher als dem Menschen. Es werden dort ja nicht nur die Schicksale der Menschen, ihre Arbeits- und Konsumverhältnisse geregelt, sondern auch die Kulturen der ersten, zweiten und dritten Welt bestimmt, ganze Nationen und Gesellschaften erobert. Schlimm, wenn die Unangepaßtheit an solche Verhältnisse zur Ausgrenzung und Zerstörung von Menschenleben führt. Wir haben sie nötiger denn je.

Kerstin Kempkers Geschichte ist die Beschreibung verlorener Jahre, sinnlos und qualvoll vertaner Zeit – voll mit chemischen Keulen, Zerstörung mit therapeutischen Schocks, therapeutischen Übungen und nicht enden wollender Für-Sorge. Die Autorin klagt nicht an. Sie zeigt, wie es ist, dieses Gefängnis eines psychiatrischen Krankheitsbegriffs und seiner Mittel und Methoden. In ihrem Buch geht es nicht um die Frage des richtigen oder falschen Tuns, der besseren oder schlechteren Hilfe; es geht überhaupt nicht um Fragen und Probleme der beruflichen Helfer und Experten, nicht um das Wenn und nicht um das Dann. Es kommt auch keine Expertin in eigener Sache zu Wort, sondern ein Mensch, eine Zeugin von Lebensvernichtung, welche dort beginnt, wo Herrschaft und Gewalt nicht erkannt werden.

Die logische Fatalität der Psychiatrie steckt in der Behauptung einer Machbarkeit von Heilung, dieser permanenten Heilserwartung, die den Alltag psychiatrischer Fürsorge durchzieht und die durch immer geschickter verabreichte und besser gemischte Mittel vorgegaukelt wird. Sie ist auch in ihrer modernen Variante, der sogenannten Sozialpsychiatrie, nicht anders – es hat sich in ihr lediglich der (wohlmeinende) Pragmatismus gegen die dogmatische Begrifflichkeit der klassischen Psychiatrie durchgesetzt: Gut ist, was zur Symptomreduzierung Wirkung hat mit möglichst wenig Nebenwirkung. Nach wie vor erscheint ein Mensch, der nicht mitkann, der ausgeflippt ist („die Kontrolle über sich“ verloren hat), als Gefahr, die schnell beherrscht werden muß. Was so unmittelbar von den Würdenträger der Wissenschaft nicht begriffen werden kann, bedroht sie selbst. Denn für sie erscheint der ungezügelte Sinn oder Unsinn wie ein Gespenst aus der Mottenkiste der menschlichen Beziehungen, das niedergemacht werden muß, bevor es sich zu erkennen geben kann. So bekämpfen die Psychiater letztlich ihren eigenen Unverstand – aber leider nicht bei sich selbst.

Dies teilen sie auch gerne denen, die es anders verstehen, als Moral ihres therapeutischen Zeigefingers mit, der sich mit der Verlassenheit der Betroffenen ziert und sich hierdurch mit Verantwortlichkeit über deren Schicksal und Leiden aufbläht. Weder Verantwortung über andere noch Selbstverantwortung sind die Begriffe, um die es gehen kann, wenn es um das Leben selbst geht, denn solche Verantwortung involviert immer auch die Macht der Machbarkeit – besonders, wenn jeder Widerspruch als Verantwortungslosigkeit diffamiert wird.

„Mitgift“ ist ein wichtiges Buch und ein schönes, Literatur und Dokumentation in einem. Es ist ein Buch, das Hoffnung macht auf eine menschliche Befreiung aus der Selbstbefangenheit wirklicher Ohnmacht und Verzweiflung. Denn es zeigt, dass es in der Tat einfacher ist, diese Verzweiflung in ihren abstrusen Formen zu leben und sich damit wenigstens der Entzweiflung zu nähern, als sich den Apparaturen der Lebensbeherrschung zu unterwerfen. Es wird das Schönste sein, wenn diese Geschichte all denen Mut machen kann, die schon bereit waren, sich aufzugeben. Ich hoffe, dass es zugleich Anstoß und Ermunterung für die Schaffung von antipsychiatrischen Einrichtungen ist. Kerstin Kempker arbeitet heute im Weglaufhaus in Berlin. Hilfreich für ein Leben ohne Psychiatrie sind auch viele andere Bücher aus dem Antipsychiatrieverlag von Peter Lehmann (www.antipsychiatrieverlag.de).

Wolfram Pfreundschuh

Kerstin Kempker: Mitgift. – Notizen vom Verschwinden 208 Seiten, 34 Abbildungen, ISBN 3-925931-15-5, Berlin: Peter Lehmann Antipsychiatrieverlag 2000. Siehe http://www.antipsychiatrieverlag.de/verlag/titel/mitgift.htm